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CARL TONDER CARL TØNDER (1884-1919)-KÜHE IM SCHLAGWETTER-ÖL/LEI.SIGN.DAT.1919

Art.Nr.: ku21

 

 
Carl Tønder (1884–1956)
Kühe im Schlagwetter, 1919
Öl auf Leinwand, Bildmaß ca. 105 × 70 cm
Unten rechts signiert „C. Tønder“ und datiert 1919.
Rahmung: breiter, schwarz gefasster Profilleistenrahmen mit vergoldeter Innenleiste der Zeit.
 

Werkbeschreibung
Nach einem Sommergewitterschauer sammeln sich vier Kühe am seichten Tümpel im Vordergrund. Wasserlinsen und Uferpflanzen liegen still, während die Bäume noch vom Wind des abziehenden Unwetters gezeichnet sind. Hinter dem zentralen Baum öffnet sich der Himmel – warmes, schräg einfallendes Licht trifft auf nasse Erde, auf die Flanken der Tiere und auf ein gelbes Kornfeld in mittlerer Distanz; am rechten Bildrand erscheinen Hofgebäude unter tief liegenden Wolken.
Tønder organisiert die Komposition in drei klare Zonen: die detailreich gemalte Uferpartie mit Spiegelungen, eine mittlere Ebene mit Vieh und Weg, und den atmosphärischen Hintergrund mit Lichtöffnung. Das Thema des „Schlagwetters“ – plötzliches Umschlagen von Sturm zu Sonne – wird malerisch durch den Kontrast von kühlen Grautönen im Himmel und den warmen Erdfarben der nassen Böden erzählt.
Kunstanalyse & Maltechnik
  • Malerischer Zugriff: Mischtechnik aus lasierender Anlage im Himmel und pastosen Akzenten im Laub- und Graswerk; kurze, gebrochene Striche im Fell der Tiere betonen Plastizität und Feuchtigkeit nach Regen.
  • Farbklang: Dominante Naturgrüns und Umbren, aufgehellt durch gebrochene Ocker- und Elfenbeintöne; Funken von Weiß im Lichtreflex der Rinder und im Wasser.
  • Lichtführung: Gegenläufige Beleuchtung – gedämpftes Nordlicht von links, warmes Aufklaren von rechts – erzeugt Tiefenraum und eine „nach dem Sturm“-Stimmung.
  • Naturnahe Beobachtung: Genauigkeit in Anatomie und Verhalten des Viehs (Trinken, vorsichtiges Setzen der Hufe am schlammigen Ufer) belegt die Feldstudien des Künstlers.
Einordnung & Vergleich
Tønders Landschafts- und Tierstücke stehen im dänisch-norddeutschen Naturalismus der frühen Moderne. In Motivwahl und Wetterstimmungen erinnert das Gemälde an
  • Theodor Philipsen (Rinder in freier Weide, naturstudierte Körper),
  • Peder Mørk Mønsted (Feinteiligkeit der Vegetation, transparente Luft),
  • auf deutscher Seite an Carl Malchin (Mecklenburgische Niederungs- und Uferstücke nach Regen).
    Im Unterschied zu den genannten Meistern bleibt Tønder weniger panoramisch und konzentriert sich stärker auf die Erzählung des Wetters und die Nahsicht am Wasser – ein markantes Profil innerhalb der regionalen Malerei Sønderjyllands um 1900/20.
Biographie – Carl Tønder (1884–1956)
Carl (auch: C. Tønder) war ein in Sønderjylland tätiger Landschafts- und Tiermaler. Geboren 1884 in der Umgebung von Tønder (Tondern), verbrachte er den größten Teil seines Lebens im deutsch-dänischen Grenzraum. Seine bevorzugten Sujets waren Marschlandschaften, Weiden, Dorf- und Hofansichten mit Rindvieh; häufig schilderte er Wetterwechsel, nasse Wege, Tümpel und die Weite der Geest.
Stilistisch orientiert er sich am späten dänischen Realismus mit impressionistischer Lichtbeobachtung. Werke sind vor allem im regionalen Kunsthandel und in südjütländischen Privatsammlungen nachweisbar; datierte Bilder zwischen 1910 und 1930 belegen eine kontinuierliche Freilichtpraxis. Seine Signatur erscheint in Variationen von „C. Tønder“ / „C. Tonder“, oft mit Jahreszahl.
Erhaltungszustand
 Guter, hängefertiger Zustand: feste Leinwand, farbfrisches Bild mit altersüblichen, unauffälligen Oberflächen- und Firnisspuren. Der schwarze Rahmen zeigt leichte Gebrauchsspuren, steht dem Bild jedoch zeittypisch und präsentationsfertig.
Provenienz
Privater Besitz (Norddeutschland/Schleswig-Holstein). 

Der Rahmen ist kein Bestandteil des Verkaufs und wird dazu geschenkt!
Verkauf der ware erfogt gem.§25a UstG.ohne Mehrwertsteuerausweis(Differenzbesteuerung)

 

2.200,00 € zzgl. Versandkosten.

Produktbilder